Die Ergebnisse von Berechnungen werden auf dem dydaqlog Datenlogger im Prinzip so behandelt, wie ein weiterer Messkanal. Sie können genauso angezeigt, gespeichert oder in weiteren Berechnungen verwendet werden, wie die gemessenen Rohdaten. Hierzu werden sie in einer Variable gespeichert. Eine Variable ist im Prinzip nichts anderes als ein benannter Platzhalter.


Genauso, wie es am Datenlogger analoge und digitale Eingangskanäle gibt, gibt es auch zwei Arten dieser Variablen. Zahlenwerte (wie etwa eine am Analogeingang gemessene Spannung, ein Zählerwert, eine Zeitdauer etc.) werden in Fließkomma-Variablen abgelegt, die manchmal in der Weboberfläche auch mit der englischen und in der Programmierung üblichen Bezeichnung float bezeichnet werden. Digitalen Werten entsprechen hingegen boolesche Variablen, also Variablen, die nur die Werte wahr/true oder falsch/false annehmen können. Dabei können in der Berechnungsfunktion durchaus auch Zahlenwerte vorkommen, entscheidend ist, ob das Ergebnis der Berechnung nur wahr oder falsch sein kann. In der Regel ist das bei einem Vergleich der Fall.


Ebenso wie bei den Messkanälen, werden auch die Variablen über einen eindeutigen Namen identifiziert. Außerdem kann man eine Beschreibung angeben. Bei den Fließkomma-Variablen ist es außerdem möglich, eine Einheit anzugeben. Diese dient jedoch nur der Anzeige und hat keine Auswirkung auf die Berechnung.


Der erste Schritt, wenn man eine Berechnung im dydaqlog Datenlogger anlegen möchte, ist also, sich zu überlegen, ob es sich bei dem gewünschten Ergebnis um einen Zahlenwert oder eine Bedingung handelt, die nur wahr oder falsch sein kann, und eine entsprechende Variable anzulegen. Erst dann kann man im nächsten Schritt dieser Variable die entsprechende Berechnungsfunktion zuweisen. Das hört sich vielleicht zunächst etwas kompliziert an, ist es mit etwas Übung aber gar nicht.


Die Berechnungen werden dann in jedem Messzyklus durchgeführt, nachdem die neuen Messdaten erfasst wurden.


Wenn man sehr komplizierte Berechnungen vornehmen möchte, kann es sinnvoll sein, sich eine oder mehrere Hilfsvariablen zu definieren, die nur ein Zwischenergebnis speichern, dass man später gar nicht anzeigt oder abspeichert. Die Einzelberechnungen werden dann in der Reihenfolge vorgenommen, in denen Sie in der Tabelle stehen.  


Es ist auch möglich, in der Berechnung die Variable selbst zu referenzieren. Dann hat die Variable in der Berechnungsfunktion noch den Wert, den sie im letzten Messzyklus (oder in vorherigen Berechnungsschritten) hatte und wird dann verändert. Typisches Beispiel hierfür wäre ein Zähler, der in jedem Messzyklus um eins erhöht wird (a = a + 1).


Neben den üblichen arithmetischen Operatoren wie +, -, *,/ und Vergleichsoperatoren wie =, <, >, <> gibt es auch eine Reihe von vordefinierten Funktionen, die in den Berechnungen verwendet werden können. Eine vollständige List dieser Funktionen findet sich im Kapitel 5.2.6.1 Mathematische Funktionen. Man sieht die Erklärung der jeweiligen Funktion aber auch direkt in der Weboberfläche, wenn man im Funktionseditor mit der Maus über der jeweiligen Schaltfläche schwebt.